Clickern: Grundlagen und Regeln, Teil 1

Grundlagen fürs Clicker-Training

Damit dein Clickertraining für dich und deinen Hund erfolgreich wird, müsst ihr ein paar Regeln einhalten. Wenn der Hund z.B. keine Leckerchen mag oder keine Leckerchen essen darf, suche bitte eine alternative Belohnung aus. Es könnte z.B. ein Ballspiel, ein Zergel-Spiel oder ein Dummy Wurf sein.

Da jeder Click ein Versprechen auf eine Belohnung ist, müsst ihr eurem Hund auch immer und wirklich immereine Belohnung geben, auch wenn ihr euch vertan habt. Der Click ist ein Versprechen und ein Versprechen hält man immer ein.

Falls das Clicken noch nicht so gut funktioniert und ihr leider immer wieder falsches Verhalten clickt, gebe ich euch den Tipp, übt erst einmal mit einem Menschen. Ein Mensch hat den Clicker, der andere Mensch tippt gegen das Ohr und bekommt dafür einen Click. Tippt dieser Mensch aber auf die Nase oder auf die Backe oder auf die Haare, dann gibt es keinen Click. Denn abgemacht war: einen Click gibt es nur dann, wenn an das Ohr getippt wird Punkt

Wollt ihr euren 4-Beiner kognitiv auslasten, solltet ihr während des Trainings nicht sprechen und keine Hilfestellung geben. Je mehr verbale Hilfestellung gegeben wird oder ihr eurem Hund zeigt, was zu tun ist, desto weniger braucht euer Hund selbst nachzudenken. Somit kann es etwas dauern, bis dein Hund eigene Ideen entwickelt und ein Verhalten anbietet.

 

Die wichtigsten Klicker Regeln, Teil 1 

  • Click bedeutet Belohnung: bekommt der Hund keine Belohnung nach dem Klick löscht sich die Verknüpfung zwischen Klick und Belohnung wieder. Somit freut sich dein Hund auch nicht mehr richtig über das Klickgeräusch.
  • Der Klick beendet das Verhalten. Nach deinem Klick hört der Hund normalerweise mit dem auf was er gerade macht: er steht auf dem Platz auf, lässt das Bringholz fallen usw. kommt, um sich die Belohnung abzuholen. Das schadet dem Lernprozess nicht, der Hund erhält sein Leckerchen trotzdem.
  • Den Klick nicht missbrauchen, klicke nicht einfach nur so, um dich aufmerksam zu machen oder den Hund zu dir zu holen oder ihn zu rufen. Damit würdest du ihn de facto fürs Wegschauen und nicht kommen, belohnen.
  • Keine anderen Körpersignale. Greife erst nach dem Klick zur Belohnung und klicke vor allem immer ohne zusätzliche Körpersprache. Anderenfalls würde dein Hund beginnen, sich mehr an deinen Bewegungen zu orientieren als an dem Klickgeräusch. Das aber würde Timingfehler begünstigen und außerdem Übungen erschweren, bei denen dein Hund von dir wegschauen oder weglaufen soll da er versuchen würde sie stets im Auge zu behalten.

 

Verhaltensweisen trainieren

 Es gibt 4 Möglichkeiten, um den Hund dazu zu bringen, ein bestimmtes Verhalten öfter zu zeigen, so dass man es weiter üben und schließlich, wenn gewünscht, mit einem (Signal-)Kommando verknüpfen kann.

Diese sind:

  • Das Verhalten erzwingen
  • Es einfangen
  • es frei formen
  • den Hund durch Locken dazu zu bringen, ein gewünschtes Verhalten zu zeigen.

Natürlich sind auch Kombinationen aus diesen 4 Varianten möglich.

Trainingseinheiten gestalten:

  • Lege dir möglichst klein geschnittene Leckerchen zurecht, so dass du pro Übungseinheit mindestens 30 – 50 davon verwendest, ohne dass der Hund davon satt wird.
  • Wenn du und dein Hund noch Anfänger in Sachen Clickertraining bist, sollten die Übungseinheiten zunächst nur ganz kurz sein, also pro Einheit nur 2 – 5 Minuten.
  • Fange anfangs nur mit einer Übung pro Trainingseinheit an. Ist dein Hund und du später versierter, können könnt ihr auch für verschiedene Übungen nacheinander klicken.
  • Beende jede Übungseinheit deutlich mit einem kleinen Abschlussritual. Sage zum Beispiel Pause und verstreuen ja einfach noch ein paar Leckerchen.

Schade – keine Belohnung

Manchmal ist es hilfreich, wenn du deinem Hund sagst, dass er das Verhalten, dass er gerade zeigt, nicht belohnt bekommt.  Ein solches Signal z.B. ein freundlich bedauernd ausgesprochenes „schade“ ist sozusagen das Gegenstück zum Clicker. Es bedeutet „was du gerade tust, lohnt sich nicht“, aber auch: „versuch etwas anderes, die Chancen auf eine Belohnung stehen immer noch gut.“ Dadurch wirkt es sogar noch zusätzlich motivierend auf den Hund, vorausgesetzt, man missbraucht es nicht, indem man es zu oft verwendet oder doch mit einem scharfen oder drohenden Unterton ausspricht. Bekommst du das nicht hin, verzichte lieber ganz darauf – man kann auch ohne auskommen.

Verwende „schade“ nur, wenn dein Hund z.B. 2 Signale verwechselt (du sagst „Sitz“ und er legt sich hin) oder wenn er beim Üben völlig auf dem Holzweg ist (statt sich mit dem Gegenstand zu beschäftigen, um den es geht, setzt er sich bei Fuß hin und schaut dich erwartungsvoll an). Für an sich richtige aber ungenügende Leistungen (dein Hund setzt sich z.B. auf Sitz, aber nur ganz langsam): lobe ihn besser knapp mit der Stimme. Ein „schade“ könnte ihn in dieser Situation verwirren.

Das heißt für euch: Geduld bewahren. Geduld ist jedoch leider meist nicht unsere größte Stärke. Es zahlt sich jedoch aus, wenn du wartest, bis dein Hund ein Verhalten anbietet, das gut clicken kannst. Viel Spaß beim clickern!