5 Tipps, mit denen du deinem Hund das Lernen erleichterst

Du musst wissen, was du willst

Überlege dir deine Trainingseinheit genau, führe dir vor Augen, was dein Ziel sein soll und wie du dort hinkommen willst. Es ist ganz wichtig, dass du genau weißt, wie dein Ergebnis und der Weg dorthin aussehen sollen. Ein Beispiel: Ich möchte, dass Fiffi heute im Park Sitz macht, während ich mich 10 Meter entferne. Das schaffen wir, indem ich die Übung erstmal im Haus kurz wiederhole. Anschließend gehen wir in den Park, suchen uns dort ein schönes Plätzchen, das nicht allzu beliebt ist, und üben dort weiter. Weiterhin ist es wichtig, dass du gut vorbereitet bist und alles dabeihast, was du für das Training brauchst. Zum Beispiel einen Dummy Leckerchen, bald, eine kurze Leine, eine Schleppleine, also eben alles, was du bei deinem Training benötigst.

Halte die Einheiten kurz

Wichtig ist, dass ihr beide motiviert seid. Dann wird das Lernen auch erfolgreich sein. Hier muss man aber vorsichtig sein, denn wenn gerade etwas sehr gut läuft, sind wir häufig übermotiviert. Und dann neigen wir dazu, alles zu übertreiben. Immer und immer wieder fragen wir die Übung ab, bemerken dabei aber nicht, dass der Hund längst die Freude an der Arbeit verloren hat. Deshalb halte deine Übungseinheiten unbedingt kurz. Viele kurze gelungene Einheiten sind besser als eine große, die zu lange dauert und den Hund oder dich frustriert. Meist reichen wenige Minuten und möchtest du gerne mehr tun, dann wiederhole dein Training einfach dreimal täglich.

Höre auf, wenn du merkst, dass du gefrustet bist

Bist du gerade mit deinen Gedanken woanders, bist du vielleicht gerade gestresst, dann ist es ungünstig, mit dem Hund zu trainieren. Dein Hund spürt es und wird nicht so motiviert mitarbeiten, wie du es dir wünscht und der Stress nimmt zu. Missmutig agieren wir dann mit dem Hund, der die Situation nicht versteht. An so einem Tag lasse das Training lieber ausfallen, gehe nur mit deinem Hund spazieren und übe am nächsten Tag weiter, wenn es dir wieder besser geht.

Bemerkst du während einer Übung, dass du angespannt bist, vielleicht weil der Hund nicht so schnell deine Ansagen umsetzt, auch dann setze mit dem Training lieber aus. Unsere Gestik und Mimik, aber auch unsere Sprache sind dann nicht mehr fair für den Hund und das erwünschte Verhalten wird sich nicht einstellen.

Genauso wenn du jemandem deine neuen Signale zeigen möchtest und dann unter Erfolgsdruck stehst, breche das Training ab und versuche es lieber spielerisch in einer anderen Situation vorzuführen. Wichtig ist, dass wir den Druck aus dem Training herausnehmen. Mache immer wieder kurze Pausen, um ruhig und gelassen zu werden. Übe erst dann weiter, wenn hast du deinen Unmut überwunden hast. Schließe einfach das Training mit einem simplen Sitz ab, Hauptsache ihr habt einen schönen Abschluss hinbekommen.

Achte auf die Fähigkeiten deines Hundes

Hunde lieben es mit uns zu interagieren, sie sind neugierig und lernen gerne.

Dabei solltest du beachten, dass die Trainingseinheiten an die körperlichen und mentalen Fähigkeiten deines Hundes angepasst sind:

  1. Dein Hund muss gesund sein
  2. Ein Junghund, der gerade in der Pubertät steckt, darf und muss lernen, aber du musst wissen, dass er gerade eine schwere Zeit durchmacht und in seinem Kopf alles durcheinanderläuft. Sei hier besonders geduldig.
  3. Ist deine Hündin läufig, kann es sein, dass deren Konzentration und Kooperationsbereitschaft nachlässt. Ist sie gerade scheinschwanger, hat sie andere Dinge im Kopf, als Agility-Hindernisse perfekt zu laufen. Auch die Rüden sind von einer läufigen Hündin in der Nachbarschaft oft so abgelenkt, dass sie sich kaum auf das Training konzentrieren können.
  4. Auch das Alter, der Körperbau und die Konstitution deines Hundes müssen zu den Anforderungen passen, die du stellst. Dein alter Hund braucht sicherlich etwas länger, um sich ins Platz zu legen als dein Junger.
  5. Auch rassebedingte Eigenschaften darfst du nicht außer Acht lassen: ein Border Collie ist nun mal schneller und wendiger als ein Molosser.

Sorge für eine optimale Lernumgebung

Möchtest du deinem Hund etwas Neues beibringen, achte darauf, dass es möglichst in einer reizarmen Umgebung, wie z.B. in eurem Wohnzimmer oder in eurem Garten stattfindet. Hier kann sich dein Hund besser konzentrieren als mitten auf dem Marktplatz.

Wichtig: Minimiere alle unnötigen Ablenkungen. Achte darauf, dass nicht gerade ein Kommen und Gehen im Hausflur herrscht oder im Garten nebenan gerade der Nachbarhund laut bellt. Hast du deinem Hund das neue Verhalten beigebracht, dann muss das Gelernte gefestigt werden. Jetzt kommen die Schwierigkeiten und die Ablenkungen dazu. Diese sollten jedoch nur langsam gesteigert werden, also Schritt für Schritt immer mehr an schwierigen Orten das neue Verhalten abfragen. Dabei sollten die Ablenkungen dosiert werden, die auf deinen Hund einwirken. Mit Gefühl und in Abhängigkeit davon, wie viele Reize er verträgt. Klappt etwas nicht, gehst du einen Trainingsschritt zurück: funktioniert es im Garten nicht, trainiere eine Weile weiter im Haus. Langsam wird das Gelernte so im Alltag gefestigt. Und erst wenn es auch hier dauerhaft abrufbar ist, hast du es geschafft, das Lernen war ein voller Erfolg.