Schwanzwedeln beim Hund: was bedeutet das?

Das Schwanzwedeln beim Hund dient der Kommunikation. Die Rute wird nicht einfach aus Lust und Dollerei irgendwie bewegt, sondern ist ein fester Bestandteil der hündischen Kommunikation, aber auch für die Balance sehr wichtig.

Gewedelte Botschaften

Viele Menschen meinen, dass Hunde, die mit dem Schwanz wedeln, freundlich gestimmt sind und der Hund einfach gute Laune hat. Das kann natürlich sein, aber man muss dabei immer das ganze Körperbild des Hundes berücksichtigen. Ein Schwanzwedeln bedeutet erst einmal nur, dass der Hund erregt ist. Dies kann positiv oder auch negativ sein. Trägt der Hund die Rute tiefer als normal, signalisiert das eher Angst. Eine hoch getragene Rute bedeutet eher, dass der Hund Stress hat oder sich gerade für etwas sehr interessiert.

Eine aufgerichtete Rute, die nur wenig wedelt, aber schnell bewegt wird und die Lefzen sind schon hochgezogen, bedeutet nichts Gutes.

Deshalb immer den ganzen Hund und die Situation betrachten, dann kannst du das Schwanzwedeln richtig deuten. Ein aufmerksamer Hundehalter erkennt, wann sein Hund sich freut, denn meist wackelt der ganze Hund und der Schwanz gleich mit.

Leider lässt sich über die Rutenstellung nichts über seinen Charakter oder über seine Stimmung aussagen. Vor langer Zeit dachte man, dass eine hochgetragene Rute einen selbstsicheren Hund mit einer ranghohen Position ausmacht und der unterlegenere Hund sie niedrig trägt, aber das ist mittlerweile total überholt. Denn auch ein rangniedriger Hund wird seinen Schwanz irgendwann oben tragen.

Aber etwas über die gesamte Gefühlslage auszusagen, ist so wie bei einem Puzzle, man muss immer das Gesamtbild betrachten: Augen, Lefzen, Ohren, Fell, Körperhaltung und das Schwanzwedeln.

Hunderassen mit veränderten Ruten

Bei Rassen, die entweder gar keinen (kupierte Schwänze sind in Deutschland seit 1998 mit wenigen Ausnahmen verboten), nur einen kurzen, gekringelten oder wie bei Windhunden einen eingeklemmten Schwanz haben, ist das Lesen der Emotion sowohl für andere Hunde als auch für die Hundehalter schwierig. Missverständnisse sind häufig vorprogrammiert. An der Stelle am Körper des Hundes, wo die Rute ansetzt (Schwanzwurzel), kann man trotzdem die Emotion ablesen. Diese Stelle ist veränderbar und wenn du ganz genau hinschaust, treten unterschiedliche Positionen auf. Mit etwas Übung lässt sich die Emotion über die Körpersprache interpretieren.

Anforderung für den Welpenbesitzer

Für Welpenbesitzer bedeutet dieses, dass ihre Welpen möglichst viele verschiedene Rassen in der Welpenzeit kennenlernen sollten, denn dann kommt es später zu weniger Konflikten, da der Welpe die Körpersprache der anderen Welpen (Rassen) lernt. Stück für Stück lernt er, damit zu kommunizieren, aber auch den anderen Hund zu lesen.

Schön ist es, wenn ihr mit eurem Welpen immer wieder Plätze aufsucht, wo viele Hunde zu beobachten sind. Habt ihr ein gutes Gefühl zu einem anderen Hund, könnt ihr gerne mal einen gesicherten Kontakt herstellen. Beide haben die Chance sich zu beschnüffeln. Bei angehobener Rute ist die Analregion frei und der Austausch von Informationen kann beginnen, es ist eine freundliche Geste. Wird die Rute abgesenkt, bedeutet das eher, dass der Hund keinen Kontakt wünscht, vielleicht unsicher ist. Auf jeden Fall möchte dieser Hund mehr Abstand.